HNA, 10.08.2013
Göttingen. Nachdem bereits vorige Woche der Wahlkampf der AfD (Alternative für Deutschland) gestört wurde, gab es am Wochenende in Göttingen erneut Aktionen gegen die Partei.
Wahlkampf unter Polizeischutz: Am Stand der AfD in der Göttinger Innenstadt kam es zu Rangeleien mit Linken.
Am Freitagabend wollte die AfD einen Stammtisch im Gasthof „Zur Linde“ in Göttingen-Geismar veranstalten. Die linke Kampagne „Alles muss man selber machen!“ hatte zu einer Fahrradtour zum Gasthof aufgerufen. Bereits in der Nacht zum Freitag war die Fassade des Gasthauses beschmiert worden. Nach diesem Farbanschlag und einem offenen Brief von Anwohnern kündigte der Wirt der AfD ihren Tisch.
Am Samstagvormittag kam es zu Rangeleien in der Göttinger Fußgängerzone, als die AfD gegen 10 Uhr einen Wahlkampfstand in der Weender Straße aufgebaut hatte. Nur durch die große Polizei-Präsenz seien die Gegner der Partei daran gehindert worden, den Stand zu stürmen, sagte ein Zeuge. Trotzdem versuchten Mitglieder der Partei ihre Flyer in der gut besuchten City zu verteilen. Gegner der Partei sammelten die Broschüren kurzerhand wieder von den Passanten ein.
Aufmerksamkeit erlangte die Göttinger AfD vor allem durch den erst 19-jährigen Lennard Rudolph, stellvertretender Vorsitzender für Recht und Finanzen und Schatzmeister des AfD-Kreisverbandes Göttingen/Osterode.
Rudolph wird vorgeworfen, ein Neonazi zu sein. Im Internet kursieren Fotos des Mannes, auf denen er einen Hitlergruß zeigt. Rudolph streitet die Vorwürfe ab und spricht von einer Fotomontage und Hetzkampagne gegen ihn persönlich und gegen seine Partei. (bf)