HNA, 15.09.2013
Göttingen. Die Grüne Jugend Göttingen sieht die „Glaubwürdigkeit des Ex-AfD-Kreisvorsitzenden Lennard Rudolph durch das Auffliegen der Unterschlagung von 6000 Euro des AfD-Kreisverbandes als erneut massiv erschüttert an. Der zurückgetretene Schatzmeister der Kreis-AfD soll 6000 Euro aus der Kasse des Kreisverbandes unterschlagen haben. Der Verdächtige habe sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert, hatte eine Polizeisprecherin in Göttingen am Freitag gesagt.
Die Grüne Jugend reitet eine weitere Attacke und fordert zudem erneut die Aufklärung über den angeblichen Brandanschlag auf Rudolph und kritisiert die AfD und ihren niedersächsischen Landesvorsitzenden Ulrich Abramowski für ihre Toleranz gegenüber Neonazis.
Die Göttinger AfD und Lennard Rudolph hätten mehrfach unterschiedliche öffentliche Behauptungen über einen angeblich „knapp vereitelten Brandanschlag“ auf Rudolphs Haus oder Garage gemacht. Dieser angebliche Anschlag sei Teil der Konstruktion der Opferrolle und der Selbstinszenierung der AfD, so die Grüne Jugend Göttingen.
„Wir sind überzeugt, dass Lennard Rudolph sowohl diesen Brandanschlag, als auch andere angebliche Bedrohungen, erfunden hat“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Da die Polizei auf Grund Rudolphs Behauptungen Ermittlungen aufgenommen und er auch selber Anzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt habe, erfüllten diese Falschbehauptungen laut der Grünen Jugend den Straftatbestand der Vortäuschung einer Straftat.
Mehr noch: Die „Alternative für Deutschland“ habe diese Vorfälle sowohl in Göttingen, als auch auf Landes- und Bundesebene, in offiziellen Presse-Statements dazu genutzt, sich als Opfer von „gewalttätigen Linksfaschisten“ darzustellen.
Der AfD-Landesverband habe unter Leitung von Ulrich Abramowski über Monate hinweg „die rechten Umtriebe in Göttingen ignoriert und toleriert, zuletzt sogar offensiv verleugnet und zu verschleiern versucht“. Das Fazit der Grünen Jugend: „Ohne die ausdauernden antifaschistischen Proteste wäre der Neonazi Steinke auch heute noch in Amt und Würden.“
Ende August hatten „aus gesundheitlichen Gründen“ AfD-Kreisvorsitzender Matthias P. Hans sowie der stellvertretende Vorsitzende und Schatzmeister Lennard Rudolph ihre Vorstandsämter niedergelegt.
Wiederum aus „persönlichen Gründen“ hatte der stellvertretende Vorsitzende und Pressesprecher Lars Steinke die Partei verlassen.
Zuvor hatte es mehrfach massive Proteste gegen AfD-Wahlveranstaltungen gegeben. Die Stände mussten von Polizeiaufgeboten geschützt werden.
Tino Vogel agiert derzeit als Vorsitzender im AfD-Kreisverband Göttingen. (tko)